Gefährdungen

Sommer, Sonne, Freiheit?

von Klaus Willms

Der Sommer ist für viele die schönste Zeit des Jahres. Nicht nur, weil es warm ist. Sondern auch, weil die Sommerferien uns ermöglichen, was sonst oft zu kurz kommt. Ein gemeinsames Leben mit der Familie oder mit Freunden, unbelastet von Stress und Hektik, ohne den Druck des Terminkalenders. Einfach nur am Strand liegen oder Sport treiben, gemeinsam einkaufen gehen oder Museen besuchen, in Deutschland bleiben oder ins Ausland fahren, wir sind frei.

Wir können unseren Urlaub so gestalten, wie es unsere Wünsche und unser Geldbeutel es zulässt.

Aber das ist nicht bei allen so.

In vielen Teilen der Welt sind Menschen unfrei. Sie werden verfolgt, wenn sie ihre Regierung kritisieren, Umwelt- oder Korruptionskandale öffentlich machen, sich für die Rechte von religiösen oder ethnischen  Minderheiten einsetzen.

Diesen Menschen wollten die Schöpfer des Grundgesetzes Zuflucht gewähren.

Nach den Konzentrations- und Vernichtungslagern des so genannten „Dritten Reiches“  sollte Deutschland ein Zufluchtsort für Verfolgte werden, die in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten müssen. Das Recht, seine Meinung offen zu sagen und im Notfall durch Flucht das eigene Leben zu retten, sollte in Deutschland als Menschenrecht gelten.

Die Hungerstreiks von AsylbewerberInnen in München und Würzburg zeigen deutlich, dass davon heute in der Praxis wenig geblieben ist. Überall wurde so lange gekürzt und gespart, dass das Recht auf Asyl heute in vielen Fällen nur noch auf dem Papier besteht. Die heutige Asylpraxis bedeutet für viele jahrelanges Warten.

Asylverfahren, die die meiste Aussicht auf Erfolg haben, dauern seltsamerweise am längsten.

Jahrelang werden Menschen in teilweise unverantwortlicher Weise untergebracht, dürfen nicht arbeiten, wissen nicht, wie lange ihr Verfahren noch dauert, ja, werden manchmal sogar gegen geltendes Recht wieder ausgewiesen.

Freiheit ist ein kostbares Gut.

Aber sind wir wirklich frei, wenn wir am Strand liegen, oder bilden wir uns das nur ein?

Schließlich werden unsere e-mails von befreundeten Diensten gelesen, unsere Gespräche mitgeschnitten, unsere Urlaubspostkarten archiviert.

Martin Niemöller, unser erster Kirchenpräsident hat nach den Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus gesagt:

Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.

Später betont er die Menschenwürde eines jeden Menschen, die jedem als Gottes Geschöpf und Ebenbild zukommt:

„Wir haben deshalb eine andere Stellung zu unseren Mitmenschen; wir wissen, dass sie gleich uns einen Anspruch auf Recht und Freiheit haben und dass sie darum niemals für uns und für andere zum Gegenstand der Ausbeutung werden sollten” (..)

„Gleich uns einen Anspruch auf Recht und Freiheit“… haben auch Asylbewerber, denn sie sind Menschen wie wir. Oft sogar viel mehr zu bewundern, denn bevor sie aus ihrer Heimat geflohen sind, haben sie sich meist mutig für die Rechte anderer eingesetzt. Wir schulden es ihnen, als Menschen und als Christen, sie nicht im Stich zu lassen. Gerade hier in Deutschland.

Miteinander leben

 

- egal wie?

 

Also ehrlich, da hab´ich was gegen!

 

 

Hart, aber hässlich:

 

Altenstädter Gespräche

 

Nebenstehenden Zettel fand eine Autofahrerin - mit Tesafilm sorgsam an

ein Fenster ihres etwas schräg geparkten Auto´s geklebt.